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Ein Lächeln, das ansteckt

Klinikclowns in der Geriatrie des St. Josefs-Krankenhauses

Sie tragen rote, große Nasen, haben Seifenblasen, Liederbücher und eine Ukulele dabei – diese ungewöhnlichen Besucher sind gern gesehen in der Abteilung für Akutgeriatrie und Frührehabilitation des St. Josefs-Krankenhauses in Salzkotten. Es sind die Paderborner Klinik-Clowns, die regelmäßig hochbetagten Patienten ein Lachen und neuen Lebensmut schenken.

Wulli, Froilein Firlefanz & Co tanzen über den Stationsflur, singen und erzählen fantasievolle Geschichten. In jede Situation − in jedes Patientenzimmer − gehen sie völlig unvoreingenommen hinein. „Natürlich müssen wir zunächst einmal vorfühlen, wie die Stimmung bei den Patienten ist. Wir wollen ein Gespür für ihr Befinden bekommen und knüpfen dort sensibel an. Manchmal geht es auch gar nicht ums Lachen, sondern darum, zuzuhören und Zeit zu schenken. Auch das sind schöne Momente, die bei uns und bei den Patienten in Erinnerung bleiben“, berichtet Kerstin Ritzenhoff, Vorsitzende des Förderverein Paderborner Klinik-Clownarbeit e.V.

Der Einsatz der Klinikclowns in Krankenhäusern, Pflege- und Therapieeinrichtungen basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Lachen und Humor Glückshormone freisetzen und gleichzeitig Schmerzen reduzieren. Die Patienten in der Geriatrie sind häufig sehr eingeschränkt in ihrer Mobilität und in ihrer Kommunikationsfähigkeit. Die Clowns versuchen, die Handicaps der Patienten zumindest für eine kurze Zeit zu erleichtern und wecken dadurch neuen Optimismus. Mit einer sensiblen Zugangsweise negative Emotionen in Entspannung, Freude und Lachen umzuwandeln ist dabei das Ziel. „Wenn wir alt bekannte Lieder wie ‚Hoch auf dem gelben Wagen‘ anstimmen, sprudeln auf einmal die weiteren Strophen bei den Patienten heraus, die wir noch nicht einmal kennen. Wir schwelgen mit den Patienten in Erinnerungen und bringen sie auf neue Gedanken.“

Die Clowns haben eine Grundausbildung in Improvisation, Gesang oder Tanz und werden in Workshops und Fortbildungen auf ihre Einsätze im Krankenhaus vorbereitet. Die gesamte Zeit, auch zwischen den Zimmern auf den Fluren, bei den Begegnungen mit dem Pflegepersonal oder anderen Besuchern bleiben die Clowns in ihrer Rolle. Zu den kranken Kindern in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise kommen sie schon seit vielen Jahren und schenken den kleinen Patienten in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ein Lachen. Seit kurzem bereichern Sie nun auch den Alltag in der Geriatrie.

„Ehrlicherweise waren wir unsicher, ob die Clowns in unserer Geriatrie genauso gut funktionieren wie in der Kinderklinik. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Das Lachen befreit regelrecht und wirkt noch lange nach“, erzählt Dr. Magdalene Aniol, Chefärztin der Abteilung für Akutgeriatrie und Frührehabilitation. „Unsere Patienten sind häufig mehr als zwei Wochen bei uns. Es ist uns ein großes Anliegen, neben der medizinischen Versorgung auch wertvolle Zusatzangebote zu bieten, wie den Besuch der Clowns.“

Möglich ist der Clownbesuch durch den Einsatz von Spenden und Fördergeldern. „Wir sind dem Förderverein der Paderborner Klinikclowns e.V. und unseren Spenderinnen und Spendern sehr dankbar, dass Sie mit ihrem Engagement einen Teil der Finanzierung für dieses wertvolle Angebot sicherstellen“, freut sich Chefärztin Aniol.

Bildunterzeile: Die Klinik-Clowns während ihrer Besuche in der Geriatrie.