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Nach der OP gibt’s erstmal ein Eis

Projekt „Wassereis“ in den St. Vincenz-Kliniken

Kirsche, Waldmeister oder Zitrone? Diese Frage stellt nun das Team der Anästhesie des St. Vincenz-Krankenhauses seine Patienten nach einer Operation im Aufwachraum. Was ungewöhnlich klingt hat einen medizinischen Hintergrund: Das Eis steigert nachweislich das Wohlbefinden der Patienten und wirkt schmerzlindernd.

Eine Operation und die damit verbundene Narkose ist eine besondere Belastung für den Körper. Viele Patienten haben nach dem Aufwachen mit Halsschmerzen, einem trockenen Mund und gereizten Schleimhäuten zu kämpfen. „Der notwendige Beatmungsschlauch hinterlässt ein Fremdkörpergefühl im Hals. Das Wassereis versorgt den Körper nach dem Eingriff direkt mit Flüssigkeit und kühlt den gereizten Rachenraum“, erklärt Manuel Lachenicht, Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie. Das Eis verteilt er mit seinem Team dann, wenn der Patient wieder orientiert ist und Schluckbeschwerden ausgeschlossen sind. Das Eis rege außerdem den Kreislauf und die Sinne der Patienten schneller wieder an. „Eine Studie aus England des Fachmagazins ‚British Journal of Anaesthesia‘ hat außerdem bewiesen, dass das Eis Übelkeit und Erbrechen nach einer OP deutlich mindert.“ Das Projekt „Wassereis“ startete bereits im St. Josefs-Krankenhaus mit Einweihung des neuen OP-Traktes mit Erfolg. „Das Team des St. Josefs hatte so viele positive Rückmeldungen bekommen, dass wir unbedingt nachziehen wollten. Vor allem die Kinder sagen nicht ‚Nein‘ zur Eisverköstigung“, so Tobias Müller, Teamleitung der Anästhesiepflege. Bei bis zu 15.000 Narkosen im Jahr hat das Team der Anästhesie einige Kisten Eis zu verteilen.