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Nach Not-OP in die St. Josefs-Geriatrie

Weiterer Ausbau auf 31 Betten

„Das war eine echte Zitterpartie mit mir“, so beschreibt Wilhelm Neisemeier aus Holsen die vergangenen Wochen. Nach stechenden Schmerzen im Bauch stellte sich heraus, dass eine Not-Operation an der Galle unumgänglich wurde. Doch auch nach der erfolgreichen OP litt der 73-Jährige unter Gangstörungen und unklaren Gelenkschmerzen – zwei weitere Wochen verbrachte er in der geriatrischen Abteilung des St. Josefs-Krankenhauses Salzkotten.

„Menschen im fortgeschrittenen Alter leiden oft an verschiedenen, häufig chronischen Vorerkrankungen. Für viele Patienten ist der Krankenhausaufenthalt sehr einschneidend und belastend, viele entwickeln aufgrund des Ortswechsels ein Delir und haben Zukunftsängste“, erklärt Schwester M. Johanna Harke, Oberärztin der Geriatrie. Neben der akutmedizinischen Behandlung, wie z.B. einem Knochenbruch, Demenz, Herzschwäche oder Harnwegsinfekten bietet das Team der St. Josefs-Geriatrie zusätzlich eine sogenannte „Komplexbehandlung“. Die Nachfrage nach diesen Versorgungsangeboten ist im ländlichen Raum enorm hoch. Um diese abzufangen, hat das St. Josefs-Krankenhauses die Station bereits aufgestockt auf 31 Betten. Der Bedarf sei jedoch noch deutlich höher.

Oberstes Ziel ist bei den älteren Patienten nicht allein die Überwindung der aktuellen Krankheit, sondern die bestmögliche Wiederherstellung der Mobilität und Selbstständigkeit. „Durchschnittlich bleiben die Patienten zwei Wochen auf der Station. Die Komplexbehandlung darf allerdings nicht mit einer Rehabilitation verwechselt werden,“ erklärt Schwester Johanna. „An jedem Behandlungstag finden neben den medizinischen Maßnahmen Therapieeinheiten aus zwei unterschiedlichen Bereichen statt: Physiotherapie, Ergotherapie, Kognitionstraining und auch Logopädie. Die Angehörigen kennen unsere Patienten am besten. Daher stimmen wir unsere Therapien eng mit ihnen ab.“ Auch die Pflegefachkräfte legen ihren Fokus auf die „aktivierende Pflege“, die über der Grundpflege weit hinausgeht. Frederik Brömmelsiek, Schichtleiter, erklärt: „Wir helfen dort, wo es nötig ist. Achten jedoch darauf, dass sich die Patienten möglichst eigenständig versorgen, damit sie in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Der Sozialdienst unterstützt dabei, wie es nach dem Krankenhausaufenthalt konkret weitergeht.“

Ein ganz besonderes Gefühl sei es für das gesamte Team, wenn die Patienten am Ende ihrer Behandlung wieder eigenständig über die Flure gehen. Auch für Patient Wilhelm Neisemeier war der Aufenthalt die richtige Wahl: „Ich bin froh, dass ich so nah vor meiner Haustür so gut versorgt werden konnte. Ich war in den besten Händen. Nun geht es von den fürsorglichen Händen des Teams weiter in das Altenheim St. Clara in Salzkotten für die Kurzzeitpflege.“

Bildunterzeile:

Von links: Frederik Brömmelsiek (Gesundheits- und Krankenpfleger), Sr. M. Johanna Harke (Oberärztin), Wilhelm Neisemeier (Patient), Alexander Horst (Gesundheits- und Krankenpfleger). Foto: St. Vincenz-Kliniken