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Premiere rettet dem Patienten das Leben

Kardiologen der St. Vincenz-Kliniken wenden neues Verfahren erfolgreich an

Großer Erfolg für die Herzspezialisten der St. Vincenz-Kliniken: Mit einem neuen Verfahren haben sie einem schwerkranken Mann zwei Herzklappen eingesetzt. Dank dieser Leistung konnten die Mediziner einem Patienten helfen, der eigentlich kaum noch Hoffnung auf Heilung hatte. „Wir freuen uns, dass wir dieses Verfahren zum ersten Mal erfolgreich angewendet haben und nun auch anderen Patienten bieten können“, erklärt der Kardiologe und Chefarzt Prof. Dr. Andreas Götte.
 

Freuen sich über die erfolgreiche Operation: Chefarzt Prof. Dr. Andreas Götte (rechts), Leitende Oberärztin Dr. Sibylle Brandner und Oberarzt Mihai Hasmasan. Foto: St. Vincenz-Kliniken

Der 84-jährige Patient litt an einer schweren Erkrankung der Herzklappe, die zu einer massiven Schwächung des Herzens führte. In der Folge versagte seine rechte Herzkammer, was wiederum Leber und Nieren stark schädigte. Der Mann musste immer wieder stationär behandelt werden.

Mihai Hasmasan, Oberarzt in der Kardiologie der St. Vincenz-Kliniken, stellte diesen Fall im gemeinsamen Herzteam des Paderborner Krankenhauses und des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen vor. Ergebnis: Ein herkömmlicher Eingriff wäre zu riskant gewesen. „Andere gängige Verfahren konnten wir ebenfalls nicht anwenden, da die Erkrankung zu weit fortgeschritten war“, berichtet Hasmasan. 

Neues Verfahren für Patienten, die keine andere Chance haben

Somit entschieden sich die Spezialisten für einen anderen Weg, den so genannten heterotopen Trikuspidalklappen-Ersatz. „Dabei wird einem Patienten eine neue Herzklappe an einer ungewöhnlichen Stelle eingesetzt, wenn es keine medizinische Alternative mehr gibt“, verdeutlicht Prof. Dr. Andreas Götte. Die Paderborner Ärzte wählten eine Variante dieses Verfahrens, indem sie zwei speziell angepasste Klappen in die großen Venen direkt vor dem Herzen einsetzen. Die Ziele: Den Blutfluss verbessern, die Symptome der Stauung lindern, insbesondere in der Leber.

Patient schon nach vier Tagen wieder entlassen

Zwei Stunden dauerte der Eingriff, der für Prof. Götte und sein Team eine Premiere war. Das ungewöhnliche Verfahren wurde in Paderborn zum ersten Mal erfolgreich angewandt. „Wir haben die beiden Klappen mit Hilfe eines Herzkatheters eingesetzt, der über einen kleinen Schnitt in der rechten Leiste eingeführt wurde“, berichtet der Chefarzt. Mit Hilfe von Röntgenbildern und Ultraschall konnte der Eingriff präzise durchgeführt werden. Schon am nächsten Tag konnte der Patient die Intensivstation verlassen und wurde drei Tage später aus dem Krankenhaus entlassen.

Die Herzspezialisten der St. Vincenz-Kliniken sind sehr froh, neben den seit elf Jahren etablierten Eingriffen nun ein weiteres Verfahren für ansonsten aussichtslose Fälle zu bieten. „Möglich wird ein solcher Eingriff aber nur, wenn es neben sehr erfahrenen Kardiologen und Anästhesisten auch Unterstützung durch die Krankenkasse gibt“, betont die Leitende Oberärztin Dr. Sibylle Brandner: „Wenn beides gegeben ist, kann Schwerkranken wie dem 84-jährigen Mann geholfen werden, der mittlerweile wieder in seine süddeutsche Heimat zurückkehrt ist.“