Überwachgung einer Operation durch OP-Assistenten
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Anhand des Allgemeinzustandes und der Art der Operation wird im Rahmen eines Narkosevorgespräches das für den Patienten schonendste Anästhesieverfahren ausgewählt, wobei natürlich die Wünsche des Patienten Berücksichtigung finden. Wir sind bei ca. 3500 operativen Eingriffen pro Jahr als Anästhesieabteilung beteiligt. Etwa 10% der Anästhesien werden in den verschiedenen Techniken der Regionalanästhesie durchgeführt. Der größere Teil entfällt auf die Vollnarkose, wobei neben der klassischen Intubation (Beatmungsschlauch) häufig die sog. Kehlkopfmaske (Larynxmaske) zum Einsatz kommt. Moderne Narkosegase und intravenös einsetzbare Medikamente haben die Verträglichkeit der Vollnarkose für die Patienten erheblich gesteigert.

Im Regelfall werden Sie bei uns eine sog. "Totale intravenöse Anästhesie", also eine Narkose, die über die "Tropfnadel" verabreicht wird, bekommen. Diese ermöglicht ein zügiges Erwachen bei geringen Nebenwirkungen. Natürlich steht an jedem Anästhesiearbeitsplatz auch ein modernes Narkosegas zur Verfügung, so dass bei gegebener Indikation auf diese bewährte Anästhesieform zurückgegriffen werden kann. Nach der Operation wird von unseren Kollegen eine individuelle Schmerzmedikation verordnet.

Mehrere Tage vor der Operation besprechen wir im Rahmen unserer Anästhesiesprechstunde, welches Narkoseverfahren für Sie die größtmögliche Sicherheit und den besten Komfort bietet.

Ein weiteres Aufgabengebiet der Anästhesieabteilung stellt die Periduralanästhesie zur Geburtserleichterung der Schwangeren unserer Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe dar. Dieser Dienst steht 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. Falls doch einmal ein Kaiserschnitt notwendig wird, ist immer ein Anästhesist für Sie im Hause. In diesem Fall wird in Abhängigkeit von der Dringlichkeit der Operation die Wahl des Anästhesieverfahrens mit den zuständigen Gynäkologen sowie der Schwangeren besprochen (Anästhesie zur Sectio caesarea).

Bei der Regionalanästhesie werden statt des ganzen Körpers gezielt nur ausgewählte Nerven/Nervenbündel betäubt, die das Operationsgebiet versorgen, um dort Schmerzfreiheit zu erzielen. Der Patient ist wach, kann jedoch auf Wunsch ein leichtes Schlafmittel erhalten (Sedierung) oder auch per Kopfhörer Musik hören.

Welche Form der Regionalanästhesie angewandt werden kann, hängt stark vom Eingriffsort ab. Für Eingriffe am Unterleib und den Beinen eignen sich sog. rückenmarksnahe Anästhesieverfahren ( die Spinal- und Periduralanästhesie), die Armplexusanästhesie ist z.B. für Eingriffe an Hand und Arm geeignet.

Ein Vorteil der Methoden ist, dass die vollständige Schmerzfreiheit im operierten Gebiet auch nach Operationsende länger anhält als nach einer Vollnarkose.

Bei jeder Regionalanästhesie ist jederzeit der Übergang zu einer Vollnarkose oder die Ergänzung durch zusätzliche Schmerzmittel möglich.

Spinalanästhesie

Durch die Spinalanästhesie wird eine über einige Stunden befristete Ausschaltung der Empfindung der unteren Körperhälfte erreicht. In der Regel wird diese Anästhesieform im Sitzen durchgeführt. In den Liquorraum (flüssigkeitsgefüllter Raum unterhalb des Rückenmarks) wird eine kleine Menge eines lokalen Betäubungsmittels injiziert. Der Patient bemerkt zuerst ein Wärmegefühl in den Beinen und kann nach einigen Minuten die Beine nur noch wenig oder gar nicht mehr bewegen, die Schmerzempfindung für die untere Körperhälfte ist komplett ausgeschaltet.

Die Wirkungsdauer dieser Betäubung kann zwischen einer und mehreren Stunden variiert werden.

Dieses Verfahren wenden wir auch bevorzugt zum Kaiserschnitt (Anästhesie zur Sectio caesarea) an, da mit diesem Verfahren ein aktiveres Erleben der Geburt des Kindes unter Schmerzfreiheit der Mutter möglich ist. Es ist sowohl für die Mutter als auch für das Kind ein sehr schonendes und sicheres Verfahren.

Periduralanästhesie / Periduralkatheter

Im Gegensatz zur Spinalanästhesie wird bei der Periduralanästhesie der Raum vor der Rückenmarkshülle aufgesucht (Periduralraum). Dort wird entweder ein lokales Betäubungsmittel gegeben oder- häufiger - ein extrem dünnes Schläuchlein eingelegt (Periduralkatheter).

Wie bei der Spinalanästhesie wird am sitzenden Patienten zunächst eine Hautbetäubung durchgeführt, so dass die eigentliche Injektion nahezu komplett schmerzfrei ist. Der große Vorteil der Periduralanästhesie ist, dass je nach Bedarf Medikamente nachgegeben werden können und der Schlauch auch zur Schmerztherapie nach einer Operation für mehrere Tage belassen werden kann. Im Bereich der Geburtshilfe ist die Periduralanästhesie das Verfahren, welches zur Hemmung des Wehenschmerzes und damit zur Geburtserleichterung, eingesetzt werden kann. Sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden, ist bei liegendem Periduralkatheter auch ein Kaiserschnitt -alternativ zur Spinalanästhesie - mit diesem Verfahren durchführbar.

Armplexusanästhesie

Die Plexusanästhesie eignet sich gut für operative Eingriffe am Arm. Hierbei wird eine Schmerzausschaltung erreicht, indem ein lokales Betäubungsmittel in die Nähe des Nervenbündels gespritzt wird, das den Arm versorgt. Dabei kann dieses Nervenbündel sowohl im Bereich der Achsel als auch im Bereich unterhalb des Schlüsselbeines aufgesucht werden. Welches Verfahren für Sie das geeignete ist, bespricht der Anästhesist mit Ihnen im Narkosevorgespräch.

Bis das Betäubungsmittel komplett betäubt hat und der Arm nicht mehr richtig bewegt werden kann, vergehen wenige Minuten. Die Wirkung lässt nach ca. zwei bis sechs Stunden wieder nach und das Gefühl und die Bewegungsfreiheit kehren zurück.

a) Bei einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose ) befindet sich der Patient in einem schlafähnlichen Zustand. Die meisten Operationen am Kopf, viele Baucheingriffe, Hals- und Brustkorboperationen erfordern beispielsweise eine Vollnarkose.

Bei einer Vollnarkose bekommt der Patient nach der Vorbereitung (Anschließen von Blutdruckmanschette, Ableiten des EKGs und Anlage des Fingerclips für die Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut) über eine Maske, die leicht vor das Gesicht gehalten wird, Sauerstoff zugeführt. Durch Medikamente (Schlafmittel, Schmerzmittel und ggf. Muskelerschlaffungsmittel) wird der Patient in einen schlafähnlichen Zustand versetzt. Bewußtseins- und Schmerzempfindung sind dabei ausgeschaltet. Durch die modernen Anästhesiemedikamente läßt sich eine Narkose heutzutage so gut steuern, dass der Patient während der Operation sicher tief und fest schläft und trotzdem auch nach langen Eingriffen binnen kurzer Zeit erweckbar ist.

b) Das Standardverfahren bei längeren Eingriffen ist die Intubationsnarkose. Dabei wird, nachdem der Patient so tief eingeschlafen ist, daß er nichts spürt, ein weicher Schlauch (Tubus) durch den Mund bis in die Luftröhre gelegt. Das dient dazu, die Atemwege freizuhalten, Sauerstoff zuzuführen und gleichzeitig die Lunge vor Speichel oder Magensaft zu schützen. Am Ende der Narkose wird dieser Schlauch vor dem Erwachen wieder entfernt

Bei bestimmten Eingriffen bietet sich als Alternative die Kehlkopfmaske (Larynxmaske) an, die ebenfalls im Tiefschlaf im Mund des Patienten platziert wird und während der Operation vor dem Kehlkopf liegen bleibt. Dieses Verfahren bietet Komfort-Vorteile, da der Beatmungsschlauch nicht die Stimmbandebene passieren muss.

Prinzipiell ist die Narkose heutzutage sehr sicher geworden. Die kontinuierliche persönliche Betreuung durch das Anästhesieteam und die verbesserten technischen Möglichkeiten der Überwachung des Patienten sowie genau steuerbare Medikamente haben das Anästhesierisiko deutlich verringert. Die ohnehin geringen Risiken lassen sich durch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen weiter stark verringern. Das Einhalten der Nüchternheitsgrenze vor der Operation ist nur eine davon. Über Risiken und deren Vermeidung werden Sie im Narkosevorgespräch genau informiert.